Fréjus nach St. Marie de la Mer

Fréjus nach St. Marie de la Mer
Landkarte von StepMap
StepMap Fréjus nach St. Marie de la Mer


Côte d’Azur und die Reise in die Camargue

 

02.06.2011 bis 07.06.2011

 

Wenigsten war es warm geworden und am Morgen konnten wir endlich wieder draußen frühstücken. Croissants und Kaffee am Morgen, Herz was willst du mehr. So ließen wir es uns gut gehen, an diesem Morgen.

Gegen Nachmittag unternahmen wir eine kleine Erkundungstour. Entlang der Corniche d’Or fuhren wir fast bis Cannes. Wir konnten feststellen, dass es seit unserem letzten Besuch nicht so viele Veränderungen gegeben hat. Was uns auffiel, war der Verkehr, der sich unseres Erachtens verdoppelt haben muss, denn die ab 2005 vergrößerten Straßen, nahmen die Fahrzeuge im Juni 2011 nur noch schwer auf. Überall kam es zu kleinen Staus. Wenn die Hauptsaison im Juli und August beginnt, ist in und um Fréjus nur noch mit Staus zu rechnen.

Dieser ganze Verkehr gefiel gar nicht und so versuchten wir zu relaxen und so wenig wie möglich die Küste zu besuchen. Wir schlenderten viel lieber durch die Geschäfte, um dann wieder zum Wohni zurückzukehren und die für diesen Sommer typischen Schauer über uns ergehen zu lassen.

Auf dem Campingplatz, welcher unserer Meinung nach maximal 3 Sterne verdient hat, versank unser Vorzeltteppich fast täglich im Schlamm und musste gerettet werden, sonst wäre er spätestens nach zwei Tagen nicht mehr zu sehen gewesen.

Aber egal, wir konnten jeden Abend draußen sitzen, dank unserer Markise die sich absolut bewährt hat.

Von einer Tour wollen wir doch berichten. Am 05.06.11 umrundeten wir den Gorges de Verdon. Der Tag am Gorges de Verdon war Wettertechnisch durchwachsen. Es war einigermaßen warm, mal regnete es mal schien die Sonne. Im großen und ganzen war das Wetter ok.

Wie wir von anderen Campern bei der Rückkehr vernahmen, hatte es in Fréjus, sprich: auf dem Campingplatz La Pierre Verte, so heftig geregnet, dass das Wasser in 5 cm Höhe auf dem Campingplatz gestanden haben muss. Dies konnten wir auch am versunkenen Teppich und dem total verschlammten Boden sehen.

Der eigentliche Grund für unseren Ausflug war der, dass wir bei La Palud einen Honigbauern besuchen wollten. Er verkauft einen hervorragenden Lavendelhonig, sowie Lavendelöl aus eigener Herstellung. Leider hatte unser Lavendelbauer noch nicht geöffnet. Richtig, weil ja noch keine Lavendelzeit war. Trotzdem suchten wir den 85 Jahre jungen Mann, in seinem Haus, welches am Weg liegt, auf. Wir klopften an der Tür und Mr. Cauvin öffnete. Ich fragte ihn , ob er noch Honig aus dem Vorjahr hätte. Er war untröstlich, da er nur noch so wenig, 1,5 Kg, hatte. Wir kauften seine letzten Vorräte auf. Auch konnten wir die letzten 100 ml Lavendelöl käuflich erwerben.

Mit Mr. Cauvin hielten wir noch einen kleinen Plausch. Er erzählte uns, dass es in der vorherigen Nacht zu einem wahren Wolkenbruch am Verdon gekommen sein musste. Wir selbst hatten auch schon den braunen Fluss gesehen. Der Fluss führte den drei- bis vierfachen Wasserstand, welcher sonst üblich ist zu der Zeit. Wir verabschiedeten uns von Mr. Cauvin und wünschten ihm viel Gesundheit, denn wir hoffen diesen liebenswürdigen und netten Menschen in nicht allzu ferner Zukunft wieder zu sehen. Ob er dann noch Lavendelöl oder Honig verkauft oder einen netten Plausch hält, wissen wir nicht.

Am Lac de St Croix machten wir eine Brotzeit. Zum Baden war es zu früh im Jahr. Zudem tropfte es immer mal wieder aus den Wolken und das Baden hätte nicht soviel Spaß gemacht. Selbst die Tretbootverleiher hatten noch nicht ihre Tore geöffnet. So beendeten wir unsere Tour und ließen den Tag ausklingen am Wohni.

 

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Der Weg in die Camargue

 

 

Am 06.06.11 trockneten wir alle Sachen in der Sonne. Die Côte d’Azur war zu voll und zu uninteressant geworden, als das wir noch viel länger bleiben wollten. Der Morgen war mit Aufräumarbeiten und Sauber machen belegt. Und am Mittag suchten wir das zum Platz gehörende Schwimmbad auf, um noch ein paar runden im Wasser zu drehen.

Gegen Abend packten wir soweit unsere Sachen, ließen nur noch Tisch und Stühle draußen. So konnten wir noch einen gemütlichen Abend unter der Markise verbringen.

Nach dem Frühstück, am Morgen des 07.06.11, wurde der Rest gepackt, die Markise eingerollt und der Wohni angehängt. So starteten wir in die Carmargue.

Zunächst fuhren wir die D4 in Richtung Fréjus und bogen dann auf die RN 7 Richtung Le Muy ab. Wir wollten der RN 7 folgen bis nach Aix en Provence. Die gut ausgebaute Straße ließ sich mit unserem Gespann gut befahren. Kurz vor Aix en Provence schickte uns das Navi ohne ersichtlichen Grund auf die Autobahn in Richtung Marseille. Dort wollten wir eigentlich nicht hin. Bloß nicht durch Marseille! Alle Tricks mit dem Navi und der Karte nutzten nichts oder hätten bedeutet, weit zurück fahren zu müssen. So geschah was niemand wollte und wie es kommen musste. Wir fahren über Marseille. Nein, wir fuhren mitten durch. Ein richtiges verkehrstechnisches Abenteuer. Plötzlich waren überall Autos und die obligatorsichen Roller. Diese ich-will-überall-durch-und-das-schnell-und-egal-wie Roller rauben einem die letzte gute Laune in einem hier-ist-alles-verstopft Verkehr. Aber trotz Navi waren Claudia und ich bis in die Haarspitzen angespannt, um die richtige Richtung zu finden. An einer Ampel bewachte ein Polizeibeamter seine Dienststelle. Als er uns sah, schaute er verständnislos zu uns, wie wir uns mit dem Gespann durch die engen Straßen des Molochs bewegten. Es war anstrengend mit dem Caravan hinter dem PKW, aber wir schafften es den Weg auf die Autobahn in Richtung Salon zu finden. Von dort durch die Ebenen hinunter in die Camargue, ein Kinderspiel. So erreichten wir am frühen Mittag St. Marie de la Mer. Der Campingplatz, Le Clos du Rhône, welcher etwas außerhalb liegt, fanden wir ohne navigatorischen aufwand. Wir fuhren praktisch daran vorbei.

Auf dem Parkplatz vor dem Campingplatz parkten wir und suchten den Accueille auf. Die Rezeptionistin war noch beschäftigt, sich mit einem Schweizer über die Modalitäten des Campings zu unterhalten. Dies war eine seltsame Sache, der Schweizer sprach deutsch mit nur wenigen englischen Brocken. Die junge Frau kein oder nur wenig englisch. Es war wie in dem Lied: „Sie konnten zusammen nicht kommen das Wasser war viel zu tief.“

Irgendwie brach für mich da eine Welt zusammen. Da für mich immer klar war, Schweizer sprechen deutsch und französisch oder italienisch. Verzweifelt versuchte der Schweizer dem jungen Mädchen zu erklären, dass er einen Geldautomaten suche. Und das Mädchen schaute, als ob sie die Relativitätstheorie in chinesisch erklärt bekäme. Mit einem schmunzeln im Gesicht, nahm ich mich der Sache an. Ihr Blick erhellte sich sofort und mit einem lächeln auf ihren Lippen, erklärte sie mir den Weg zu dem Automaten. Ich übersetzte ihre Worte ins deutsche. So hatten wir in kürzester Zeit drei zufriedene Menschen. Die Rezeptionistin, die nun wusste was der Schweizer wollte, ein Schweizer der nun den Weg zum nächsten Geldautomaten fand und ich, der nun endlich an die Reihe kam, um ein Emplacement für die nächsten Tage zu bestellen zu können.

Glücklich verschwand der Schweizer aus dem Office. Wir sollten uns später, ca 10 Minuten, noch einmal treffen. Daraus sollte eine nette Bekanntschaft entstehen.

Einen Platz fanden wir auf dem Campingplatz. Gefallen auf den ersten Blick wollte es uns nicht. Wir kamen uns vor wie die Ölsardinen. Eingepfercht zwischen viel zu viel Wohnwagen und Wohnmobilen. Es fehlte lediglich die Dose außen herum.

Trotzdem stellten wir den Wohni auf eine seltsam zugeschnittenen Stellplatz auf. Claudia konnte Kaffee kochen, als Stärkung nach der Fahrt. Danach besichtigten wir den Campingplatz, um uns ein besseres Bild machen zu können. Zwei Sanitärblocks waren geschlossen. Einer war geöffnet und der stank. Die Plätze waren eng und nicht sonderlich gut abgeteilt, bzw. aufgeteilt. Eigentlich wusste keiner wo die Emplacements anfingen oder aufhörten.

Kurzerhand beschlossen wir, mit dem Auto den zweiten Campingplatz in St Marie de la Mér zu besuchen und uns von diesem einen Eindruck zu verschaffen. Da wir sowieso noch Baguette kaufen mussten, legten wir los. Also auf ins Auto, eine Bäckerei und den anderen Camping suchen. Camping fanden wir. Bäckerei nicht, nur einen kleinen Supermarkt welcher auch Baquette führte. Der Campingplatz war großzügig angelegt und fast leer. Die Toiletten stanken nicht und waren sauber.

Auf dem Rückweg zum Clos du Rhône berieten wir uns, was wir am nächsten Tag machen wollen. Umziehen oder bleiben?

Zurück auf dem Campingplatz, kam ich mit dem Schweizer ins Gespräch. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Ich sagte ihm auch, dass wir auf den anderen Campingplatz umsiedeln wollen. Er stieß mich an und meinte, dass die älteren Personen auf dem Stellplatz gegenüber abreisen wollen. Zumindest sehe es so aus. Da das Emplacement wesentlich besser war als unser jetziges, sagte ich ihm, wenn es so wäre würden wir bleiben. Ansonsten wären wir gegen 11 Uhr am nächsten Tag weg. Er versprach, sobald er es wüsste, den Platz für uns frei zu halten.

Doch dies ist eine andere Geschichte.

 

 

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