Riegelsberg nach Quingey

Reise in die Provence 2011
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StepMap Reise in die Provence 2011


 

 

 

Endlich war es soweit, die Tretmühle der Arbeit konnte zurück gelassen werden. So konnten wir endlich zu unserer Provence Tour starten. Wir erwachten an diesem Tage schon früh. Wahrscheinlich war es die Vorfreude, vier Wochen Freiheit auf Zeit, ohne den täglichen Trott.

Kleinigkeiten mussten noch untergebracht werden, welche nicht über Nacht im Auto gelassen werden konnten. Nach der üblichen Sicherheitsprozedur, Kontrolle der Beleuchtungseinrichtungen und einstellen der Spiegel, konnte der Anker gegen 08.30 Uhr gelichtet werden. 

Langsam, jedoch mit dem nötigen Drang in die Welt, setzte sich das Gespann in Bewegung. So fuhren wir über die A1, durch Saarbrücken in Richtung Frankreich. Bis Nancy nutzten wir die Autobahn, da man zügiger voran kommt. Zumal die Mautkosten gering sind, im Verhältnis zur Zeit gesehen. 6,70 € Maut mussten für die 180 Km entrichtet werden. So passierten wir Metz und Nancy, bogen nach links ab in Richtung Epinal und entschieden uns für die N 57. Der Honda zog mit ausreichender Kraft das mobile Heim. Der Motor schnurrte wie ein Uhrwerk, als merkte er, dass es wieder einmal hinaus in die Welt ging. Langsam aber stetig leerte sich der Tank. Kurz vor dem ersten geplanten Aufenthalt, auf dem Camping de Municipal von Rioz, passierte es. Die gelbe Karte, für jeden Reisenden ein deutliches Zeichen, dass der Treibstoff sich dem Ende hin neigt, leuchtete auf. Unmissverständlich signalisierte sie: „Ihr habt noch ca 30 km“. Mit dem letzten Liter im Tank rollten wir durch Rioz. Freudig, mit einem Auge auf der Suche nach dem Camping Municipal und einem ernsten Auge auf die Tankuhr, durchquerten wir den Ort. Der Campingplatz ist gut ausgeschildert und so parkten wir unser mobiles Heim genau vor dem Eingang. An eine Übernachtung war nicht zu denken, da, wie man vor Ort von Passanten erfuhr, die Rezeption geschlossen sei. Aus dem Camping soll ein Platz mit festen Plätzen werden. Chalets wie sie in Frankreich heißen, waren überall neu aufgestellt. An ein lauschiges Plätzchen war nicht zu denken, bzw. nicht mehr vorhanden. Schade, zumal uns der Campingplatz in guten Erinnerung war von einer Motorradreise nach Korsika. Aber dies ist eine andere Geschichte.

Aus der Not eine Tugend machend, fuhren wir weiter. Aber mit jedem Meter wurde das Tankbedürfnis größer. Erleichtert fanden wir einen kleinen Supermarkt hinter Rioz, welcher uns mit frischem Treibstoff versorgte. 49 Liter bunkerten wir. Auf der Strecke in Richtung Besancon wollten wir nach einem Campingplatz Ausschau halten. Notfalls etwas von der Route abweichen und einsamen Schildern, die ins nirgendwo zeigten, folgen.

Vorerst blieben wir auf der Hauptroute, da es noch früh am Mittag war. Wir passierten Besancon und folgten der Route weiter nach Quingey. Vor dem kleinen Ort war ein Camping angezeigt. Hier wollten wir, da es sogar auf der weiteren Route lag, campieren. Der Rue Principal folgend, kamen wir an eine Brücke, welche wegen der Breite nur im Wechsel zu befahren ist. Direkt dahinter, fasst ohne Vorwarnung, ging es nach links, über ein sehr schmales Sträßchen zum Campingplatz von Quingey.

Die winzige Straße, vielleicht 200 m lang, war mit einer Kette versperrt. Nichts ging mehr. Weder vor noch zurück. Links neben der Kette ein Mann. Es sah aus als hätte er auf uns gewartet. Ein moderner Fischer, der Reisende auf seiner schmalen Straße einfängt, um sie seinem Campingplatz einzuverleiben.

Also aussteigen und Fragen. In bestem Französisch, fragte ich ihn nach einem Emplacement. Die Antwort in Französisch erwartend, war ich baff, als ich in fast akzentfreiem Deutsch die Antwort erhielt.

Für 14,50, incl. Strom, konnten wir uns den Stellplatz unter herrlich alten Platanen direkt an der Loue aussuchen. Ein Camping de Municipal der zum Verweilen einlud.

Nach der freien Stellplatzwahl, musste das mobile Heim stabil und sicher aufgestellt werden. Dazu benutze ich einen Mover, um die 1,3 t an den richtigen Platz zu manövrieren, dann ausrichten, damit die beiden Ebenen möglichst waagerecht sind. Währenddessen hat die beste Ehefrau von allen schon den Strom angeschlossen und für Licht, Luft und Kaffee gesorgt. So ist dieses Manöver in Kurzform beschrieben.

Mit dem engagierten Pächter kamen wir schnell ins Gespräch. Michael erklärte uns sein Konzept für einen guten Tourismus in der Region, der auch den kleinen Geschäften des Ortes gut tun soll. Damit diese auch in den Genuss der Touristen kommen und Geld in der Region ausgeben, verweist er z.b. auf die Bäckereien im Ort, wo man sich mit Backwaren eindecken kann.

Gegen 21 Uhr schaute der Verwalter noch einmal nach dem Rechten und wir kamen erneut ins Gespräch und klönten über Gott und die Welt. Eine gegenseitige Sympathie schien vorhanden zu sein. Zu vorgerückter Stunde trennten wir uns, so dass auch wir an ein zu Bett gehen denken konnten.

Gerade als die Türe ins schloss fiel, passierte es. Auf der linken Seite des Wohni ging das Licht aus. Ein Blick auf die Sicherungen. Negativ. Alle drin. Ärger. An Reparatur zu der späten Stunde konnte nicht gedacht werden und wir verschoben diese auf den nächsten Tag. Nötigenfalls wollten wir die Abreise verschieben, um die nötigen Reparaturen durchführen zu können.

 

Aber dies ist eine andere Geschichte.

 

 

 

 

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