Von Les Abrets nach Pont Serre de Poncon

3. Tag Les Abrets nach Pont Serre de Pocon
Landkarte von StepMap
StepMap 3. Tag Les Abrets nach Pont Serre de Pocon


 

 

Nach ausgiebigem Frühstück verließen wir „le coin tranquille“ und steuerten gegen 10 Uhr unser mobiles Heim weiter in Richtung Grenoble. Langsam füllte sich die Straße. Kurz vor Grenoble setzten wir uns auf die Autobahn, da diese leichter zu befahren ist. Außerdem sind die 2,10 € bis Grenoble verschmerzbar.

Grenoble ist wie alle größeren Städte ein Moloch. Wir denken, dass das Besuchen der Stadt ein schönes Ereignis ist. Wenn es sich beim Reisen umgehen lässt, lässt man die größeren Städte am besten links liegen. Dies sollte uns bei Grenoble glücken, aber in Marseille gründlich schief gehen. Kurz hinter der Stadt verließen wir die Autoroute und nahmen die Route Richtung Gap.

Da die Straße langsam anstieg, legten wir noch einen Tankstopp ein, da nun ca. 10 bis 12 %ige Steigungen vor uns lagen. Langsam aber stetig stieg die Straße an. Der Honda musste einiges ziehen. Im Geiste ging ich nochmals das Wiegeprotokoll durch, 1305 kg waren es gewesen. In den Steigungen musste unser CRV arg ziehen. Die Geschwindigkeit ging auf 30 – 40 km/h herunter. Ich musste den 2 Gang einlegen, damit es der Benziner packte. Claudia die etwas ängstlich beim Befahren der Steigungen ist, wurde immer nervöser, je langsamer unsere Fuhre wurde. Langsam aber beständig schraubten wir uns von einem Pass zum nächsten. Ein Erfolgserlebnis gab es dennoch auf einer Steigung, als wir einen LKW, welcher sich mit 25 km/h den Berg hinaufbewegte, überholen konnten. Dann hatten wir die Steigungen hinter uns und machten auf einem kleinen Rastplatz halt, um unseren treuen Honda CRV ein wenig verschnaufen zu lassen. In herrlicher klarer Luft bewunderten wir das eindrucksvolle Bergpanorama, welches sich uns bot.

Bis wir Gap erreichten, konnten wir auf der Höhenstraße fahren, was auch dem Honda nach den großen Anstrengungen gut tat. Claudia war auch nicht mehr nervös, da wir die heftigsten Steigungen passiert hatten. Durch Gap ging es im Galopp. Ab dann folgten wir der D3 in Richtung Briancon. Mitten in Chorques bogen wir ab, noch ein Pass, welcher sich als gemäßigt herausstellte, und wir bogen nach rechts ab zum Camping La Viste.

Pünktlich um 15 Uhr stellten wir unser Gespann vor dem Campingplatz ab und suchten die Rezeption auf. Die Rezeption war geschlossen. An der Tür ein Zettel, darauf stand geschrieben:

„Lieber Camper, bitte suchen sie sich einen Stellplatz aus und wenn er ihnen zusagt, kommen sie um 16 Uhr zur Rezeption, um sich anzumelden. Sollten sie, nach 18 Uhr angekommen sein, bitte warten sie bis 8 Uhr am nächsten Tag, um sich anzumelden.“

Welch ein Vertrauen in die ehrlichen Camper. Wir suchten uns einen Stellplatz aus. Stellten unser mobiles Heim gerade auf und richteten uns, bei 30 °C und herrlichstem Sonnenschein, gemütlich ein. Claudia öffnete die Fenster und setzte Kaffeewasser an.

Wasser ist bei uns auf Reisen immer im Wohni. Der Frischwassertank fasst 45 Liter. Ich sorge grundsätzlich dafür, dass ein Vorrat von mindestens 30 Litern vorhanden ist. So ist sichergestellt, das man unterwegs kochen, sich frisch machen und u.u. auch duschen kann. Damit das Abwasser nicht auf der Straße landet, haben wir einen festinstallierten Abwassertank montiert, dieser kann 50 Liter Grauwasser aufnehmen. Das alles gehörte damals, als wir unseren Wohni kauften, mit zum Autarkpaket. Wir finden diese Lösung sehr praktisch, da es eine Autarkie, Frisch- und Abwasser, von 4 bis 5 Tagen ermöglicht.

Als es 16 Uhr schlug, fuhr ein Auto auf den Parkplatz vor der Rezeption und die „Patronne“ erschien. Wir meldeten uns an. Als Dauer unseres Aufenthalts gaben wir an, eventuell bis Donnerstag oder Freitag bleiben zu wollen. Ein Problem war es nicht, da wir keine Vorrausgebühren zahlen mussten.

Es blieb nur noch eines für diesen Tag zu tun. Einkaufen! Wir saßen mitten im Nichts. Wir wählten den Weg in Richtung Barcelonette, fuhren 15 km und kamen in ein Mini-Örtchen, ohne Markt. Weiter wollten wir jetzt nicht mehr suchen. Also, wieder zurück nach Chorques. Hier fanden wir einen kleinen Markt und konnten uns wenigstens mit dem Notwendigsten eindecken.

Den warmen Abend genossen wir in totaler Ruhe, in mitten der Berge. Mit uns standen noch drei andere Camper auf dem Platz. Solch eine Stille war fast wieder beängstigend. Schließlich ist Lärm doch überall. Kein Auto das fuhr, keine Gespräche. Nichts! Stille! Doch schon in der Nacht war es mit der Ruhe vorbei. Erst tröpfelte es. Langsam wurde aus den einzelnen Tropfen ein immer schnelleres Stakkato. Bis man dann von Regen sprechen konnte.

Mir selbst gibt es das Gefühl des Geborgen seins, das nichts passieren kann, wenn nachts die Elemente hernieder prasseln und man meinen könnte, die Welt ginge unter oder stünde mindestens am Abgrund. Claudia hat da schon mehr Probleme. Sie kann aufgrund des Regens, der auf unser Dach prasselt, nicht gut schlafen.  

 

 

 

 

 

 

 

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