Auf! Zur Côte d'Azur - 01.06.2011 -

 

 

Dieser Tag sollte eigentlich schnell erzählt sein. Aber da gibt es doch ein paar kleine Geschichten, welche hier zu erwähnen sind.

Wir standen so gegen 8 Uhr am morgen auf und ... es war kalt. Das Thermometer zeigte mal gerade 10 ° C an. Ich startete erst mal das Wohlfühlpaket. Heizung auf Stufe 10, Kaffeewasser ansetzen, damit sich dies auch noch erwärmt. Schnell noch mal 10 Minuten ins warme Kuschelbett, bis die Heizung es einwenig geschafft hat den Wohni auf Wohlfühltemperatur aufzuheizen.

Die kalten Temperaturen waren schnell ausgetrieben dank unserer Hochleistungsheizung. Kaffee wurde aufgebrüht, der Tisch gedeckt. Leckere Croissants bekamen Kontakt mit Marmelade. Der frische Kaffee bekam einen Schuß Milch und machte zusätzlich warm.

Zum Glück hatten wir Tisch und Stühle am Abend zuvor weggepackt, so dass nur noch die Markise eingerollt werden musste. Leichter Sprühregen begleitete uns dabei. So hängten wir unser Heim an und nach den üblichen Kontrollen und Navi-Einstellungen ging es los. Das Ziel war Fréjus und zwar dort genau die Avenue d’ ancient Combattant, Camping La Pierre Verte.

Wir tasteten uns den Berg hinunter und langsam lies der Regen etwas nach. Der Himmel riss auf aber es war kalt.

Im Tal angekommen, meinte Claudia wir müssten die D 900 in Richtung Digne Les Bains nehmen. Klar! Das Navi zeigte doch auch die Richtung an, und außerdem zeigte das Schild dorthin, an welchem wir gerade vorbei fuhren. Leider überlas ich ein kleines „C“, hinter der 900. Man muss aber zu meiner Entschuldigung sagen, es war ein sehr kleines „c“. Außerdem gab die freundliche Navi-Stimme eindeutig zu verstehen: „Biegen sie rechts ab.“ Ich glaubte sogar zu hören, dass die Navi-Stimme eine kleine, eine klitzekleine Drohung in der Stimme hatte. Claudia überhörte die Drohung. Klar sie ist ja auch eine Frau, genau wie die Navi-Stimme.

Das „c“ war ein kleines aber feines Detail. Der erste Teil der Straße war gut zu befahren. Es wurde dann aber langsam enger. Um es vorweg zunehmen zu schmal wurde es nicht. Wir fuhren durch das Tal der Blanche. Herrliche Kurven, ein wenig ansteigend die Straße. Toll zu befahren mit vielen interessanten Ausblicken. Leider war aber an ein Anhalten nicht zu denken. Aufpassen musste man, wenn andere Verkehrsteilnehmer unserer Fuhre entgegen kamen. Dann wurde es schmal, schmäler, am schmalsten. Ein Autofahrer musste auch zurücksetzen. Aber es ging.

Nach einigen Kilometern kamen wir dann auch auf die D 900 zurück. Claudia war erleichtert, da wir nun die D 900 ohne C, eine gut ausgebaute Straße befuhren. Langsam stieg die Straße über Serpentinen an. Wir brauchten aber nur Steigungen bzw. Gefälle bis zu 8 Prozent zu bewältigten.

Digne les Bains passierten wir zur Mittagszeit. Hinter Digne les Bains wechselten wir auf die RN 85 in Richtung Castellane. An schönen Stellen legten wir kurze Pausen ein, um die herrliche Landschaft fotografisch festzuhalten.

Serpentinen führten uns auf 1200 m und wieder zurück auf 724 m. Der Höhe von Castellane. Nachdem wir Castellane passiert hatten, stieg die Straße wieder auf 1081 m an.

Ich wollte nicht bis Grasse durchfahren und bog auf die D 4 in Richtung Mons ab. Die D 4 ist eine schöne Strecke, jedoch schmal und kurvenreich. Mit dem Wohni hinten dran ist sie sehr schmal. Aber sie ist nicht allzu stark befahren. Das schmale Sträßchen brachte uns bis Mons und dann nach Fayance. Dann geschah es!

Plötzlich, hinter Fayance fing der Wohni an zu pfeifen. Nach jeder Kurve wurde es lauter und eindringlicher. Auf einem schmalen Raststreifen hielten wir an und ich schaute nach den Reifen. Schlagartig wurde es mir klar. Wir hatten die Bremsen, in den Kurven zusammen mit dem Gefälle, überreizt. Die Felgen waren heiß! Die Bremsen hatten ihre Arbeit in Wärme umgesetzt. Man konnte die Felgen fast nicht mehr anfassen. Also mindestens 30 Minuten Zwangspause. Nach 30 Minuten kontrollierte ich nochmals die Räder. Sie waren noch heiß, aber anfassbar. Da es nur noch 20 Kilometer bis zum Ziel waren, beschlossen wir, dieses Stück noch zu fahren. Es klappte und wir kamen sicher an.

Aber es lehrte, dass, wenn sehr viel Bremsarbeit geleistet werden muss, man auch heut zu Tage die Bremsen auskühlen lassen muss.

Auf dem Campingplatz „La Pierre verte“ wurden wir freundlich empfangen, durften uns einen Platz auf dem „Hochplateau“ aussuchen und stellten unser mobiles Heim auf dem Platz mit der Nummer 6 auf.

Jedenfalls hatte sich das Wetter seit Digne les Bains gebessert. Die Sonne schien und es war warm geworden. Im warmen Abendlicht ließen wir den Abend gemütlich bei einer schönen Zigarre und einem Gläschen Rosé ausklingen. Die Tage an der Côte d’Azur wollten wir zum Ruhen, Aufwärmen und Relaxen nutzen. Doch dies ist eine andere Geschichte.

 

 

 

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